In unserem nächsten Projekt wird eine LGB Ge 4/4 III mit zwei Servos ausgerüstet. Die Servos treiben die Stromabnehmer an und ersetzen somit die LGB Antriebe und Steuerung.
Die Anforderungen an die Konstruktion
An den Antrieb stelle ich folgende Anforderungen welche ich erfüllt haben möchte:
- Der Stromabnehmer muss sich frei bewegen können, damit er sich automatisch an die Höhe der Oberleitung anpassen kann.
Die Lok soll weiterhin Wasserdicht sein.
Die beiden Servos müssen mit dem genormten JR Steckersystem ausgerüstet sein.
- Bild #2: LGB Stromabnehmer Antrieb. Der Motor, das Zahnrad und die Elektronikplatte wurden entfernt.
Als erstes müssen die alten Teile der LGB Stromabnehmer Steuerung, welche nicht mehr benötigt werden, entfernt werden. Dazu gehören: Motor, Zahnrad und die Elektronikplatte. Die Grundplatte, der Schlitten mit Feder und der Deckel werden später wiederverwendet (Siehe Bild #2).
Im nächsten Schritt werden die benötigten Servos eruiert. Damit die Feder richtig gespannt werden kann, muss der Servo über genügend kraft verfügen. Bei 6V sollten ca. 20Ncm ausreichend sein. Ausserdem sollte der Servo ein Metallgetriebe haben. Da Metallgetriebe im Vergleich mit Kunststoffgetrieben weniger Verschleiss aufweisen. Das Steckersystem soll ein genormter JR sein. Da die meisten Decoder ein JR Anschluss haben. Die Wahl fiel auf zwei Modelcraft WG-90MG (siehe Bild #3) mit Metallgetriebe und 22Ncm bei 6V. Solche Servos gibt es in fast jedem Modellbaushop.
- Bild #3: Modelcraft WG-90MG
Zuerst muss beim hinteren Teil des Schlittens eine Kerbe ein gefräst werden. Dies ist notwendig, da sonst die Schnur zwischen dem Schlitten und dem Deckel eingeklemmt wird. Nachdem die Kerbe gefräst wurde, müssen die Spänen entfernt werden.
- Bild #4: Die Schnur wurde am Schlitten an geknöpft
Wichtiger Hinweis: unbedingt zuerst die Kerbe fräsen und die Späne entfernen. Wenn sich die Späne mit dem Schmiermittel verbindet, gibt es eine Sauerei welches die ordentliche Funktion behindern kann.
Sobald dies erledigt ist, kann die Schnüre um die Kerbe geknöpft werden (siehe Bild #4). Der Knopf kann mit einem tropfen Sekundenkleber gesichert werden.
Jetzt ist es an der Zeit eine Bohrung für die Schnurführung zu bohren. Durch diese Bohrung wird später die Schnur gezogen. Die Bohrung (d=3-5mm) soll auf der gleichen Höhe wie die Kerbe sein. Damit die Schnur gerade geführt wird(für die Lochposition, siehe Bild #5). Ausserdem muss zwingen darauf geachtet werden, das die Bohrung nicht an der tiefsten stelle gebohrt wird, sonst läuft das Wasser nicht mehr durch den von LGB gebauten Ablauf, sondern durch die neue Bohrung, direkt in die Lok herein. Wenn dies passiert, geht der Decoder baden.
Wichtiger Hinweis: Bevor wir zum nächsten Schritt gehen, müssen alle vorhergegangenen Schritte beim zweiten Stromabnehmer durchgeführt werden. Sobald ein Servo komplett angeschlossen ist, lässt sich das Dach nicht mehr abnehmen, ohne das dass Seil am Servo demontiert werden muss.
- Bild #5: Position des Loches, der Schnurverlauf auf dem Bild ist falsch, da der Schlitten am Dach befestigt ist und jetzt angehoben ist.
Nun da der Deckel geschlossen ist, muss verhindert werden, das die Schnur am Rande der Bohrung abschürt. Die geht mit einem Führungsdraht. Dieser kann selber aus zb. einem Schweissdraht (d=1,5mm-2,5mm) gebogen werden. Danach kann der Draht mit Sekundenkleber oder Araldit angeklebt werden.
Wichtiger Hinweis: Bei Dachmontagen darf kein Heissleim verwendet werden. Da dieser bei hohen Aussentemperaturen seine Festigkeit verliert und sich Teile lösen können. Dies kann von schweren Beschädigungen bis zum Totalschaden des Decoders führen!
Im nächsten Schritt muss der Servo eingestellt werden. Dies geht am einfachsten, wenn man den den Servo an den Decoder oder an ein Servo Testgerät anschliesst. Dieses Testgerät ist in fast jedem Modellbaushop erhältlich.
Sobald der Servo angeschlossen ist und funktioniert, können beide Endpositionen durch anfahren beider Endpositionen ermittelt werden.
Wichtiger Hinweis: Durch ein manuelles bewegen des Servos kann das Getriebe schwer beschädigt werden. Die Servos müssen an einen Decoder oder an ein Servo Testgerät angeschlossen werden und durch den Motor bewegt werden.
Wichtiger Hinweis: Wenn der Servo falsch angeschlossen wird, kann dies bei Decoder und Servo einen Totalschaden auslösen. Erst anschliessen wenn man weiss was man tut.
Danach soll der Hebel so positioniert werden dass die Linke Endposition so aussieht wie bei Bild #3. Dann muss der Servo auf eine Tischplatte gelegt werden und der Hebel in die Rechte Endposition gefahren werden. Sobald dies Funktioniert, ohne das der Hebel die Tischplatte berührt, ist der Servo fast einbaubereit. Es fehlt nur noch die Schraube um den Hebel zu fixieren.
Sobald dies erledigt ist, kann der Servo mit Sekundenkleber angeklebt werden (Als alternative kann auch ein Winkel gebaut werden um der Servo daran anzuschrauben, die Masse des Winkels ist vom jeweiligen Servo Modell abhängig). Die Montageposition sollte so gewählt werden, das der Schnurverlauf so gerade wie möglich ist (siehe Bild #3)
Wichtiger Hinweis: Bei Dachmontagen darf kein Heissleim verwendet werden. Da dieser bei hohen Aussentemperaturen seine Festigkeit verliert und sich Teile lösen können. Dies kann von schweren Beschädigungen bis zum Totalschaden des Decoders führen!
Die Schnur kann nun durch die oberste Bohrung im Hebel gezogen und geknotet werden. Wie vorhin geben wir auch hier wieder einen tropfen Sekundenkleber um den Knopf vor Lösung zu sichern. Super fast Fertig. Jetzt müssen die beiden JR Stecker am Decoder angehängt werden. Als letztes muss der Decoder programmiert werden. Wie dies von statten geht ist vom jeweiligen Decoder abhängig. Bitte dafür das Decoder Handbuch zu rate ziehen. Grundsätzlich ist es bei dieser Konstruktion und dem Servo möglich, beide Endpunkte vollständig anzusteuern. Bei anderen Servos muss der Endpunkt eventuell angepasst werden.
Fertig
Nein, noch nicht. Fast hätten wir die Fuko vergessen.
Funktioniert alles so wie im Video kann die Lok wieder zugeschraubt werden. Arbeit erledigt, Gratulation
