Wir haben seit längerem zwei ABe 4/4 I bei denen einfach ein Zimo MX690 Sounddecoder eingebaut wurde, ohne etwas an der Originalelektronik zu ändern. Da ein Triebwagen keinen Wank mehr machte haben wir uns entschlossen die Fahrzeuge komplett zu zerlegen und neu zu verdrahten. Das Problem des Triebwagens der keinen Wank mehr gemacht hat, wurde dann auch schnell klar, ein Motor war defekt. Diesen haben wir natürlich ersetzt.
Bei der Originalverdrahtung verlaufen die Kabel der unteren beiden Scheinwerfer unterhalb des Bodens durch, damit die Türe geöffnet werden kann. Da die Kabel aber schon ziemlich in mitleiden-schafft gezogen wurden und wir die Türe nicht öffnen müssen, habe ich die Kabel neu verlegt, sodass sie im oberen teil des Modells bleiben und beim öffnen des Modells nicht mehr abgerissen werden können.
Die Einzelnen Lampen wurden im Dach zusammen gefasst und dann mit einem sechs Poligen Flachbandkabel auf die Hauptplatine gebracht. Wer schon mal einen solchen Triebwagen geöffnet hat, kennt den Kabelsalat den die LGB angerichtet hat. So sieht die Verkabelung im zwischen Teil nun aus:
Kein Salat mehr zu sehen.
Zudem wurden beide ABe 4/4 I mit Servos um die Stromabnehmer hoch und runter zu fahren ausgerüstet. Damit dies funktioniert war aus Platzgründen eine kleine Umlenkung nötig. Diese wurde aus Schweissdrähten realisiert. Die Servos stammen von der Elektronik-Apotheke mit dem grossen blauen C und haben 5 SFR gekostet. Ich würde die allerdings nicht empfehlen, da die nur ein Kunststoffgetriebe haben. Für 14 SFR bekommt man einen Servo mit Metallgetriebe (Nr. 209088-62), der klingt um einiges angenehmer und macht insgesamt einen besseren Eindruck.
Da die nicht mehr erhältlichen Decoder MX690 noch keine Spannungsbegrenzung haben, musste ich die 5V für die Glühfrüchte und den Servo selber „herstellen“ der LM 7805 ist dazu nicht geeignet, da bei acht Glühbirnen (240mA) die gleichzeitig leuchten können und einer Spannungsvernichtung von 19V eine „Heizleistung“ von 4,5Watt eine sehr starke Wärmeentwicklung zur Folge hätten. Deshalb habe ich einen „swichting“ Spannungswandler von Typ 78E5.0-0.5 verwendet. Dieser „zerstückelt“ die Spannung und stabilisiert sie dann wieder auf den gewünschten Wert in diesem Fall 5V mit einem Wirkungsgrad von über 90% was bedeutet das kaum Wärme entsteht. Allerdings hat dieser Spannungsstabilisator einen grossen Nachteil: Er stört den Decoder, sodass keine CV's mehr programmiert oder ausgelesen werden können. Deshalb würde ich diesen ebenfalls nicht empfehlen. Eine funktionierende alternative habe ich allerdings auch noch nicht.
Im Schaltplan ist ein Schalter zu sehen, mit diesem kann der Spannungsstabilisator für die Programmierung vom Decoder getrennt werden. Ebenfalls ist zwischen den beiden ein 2200uF Kondensator eingezeichnet, dieser ist notwendig, da die 24V vom Decoder nicht „sauber“ sind und dadurch den Spannungsstabilisator stören was wiederum ein flackern der Glühfrüchte zur folge hat. Zum Glück haben die neuen Decoder 5V „onboard“ das erleichtert einiges. In diesem Projekt wurden aber die bereits vorhandenen Zimo MX 690 Sounddecoder weiter verwendet.
Achtung! Wie ich feststellen musste, kreuzt die LGB die Kabel der Drehgestelle aus. Die Drehgestelle sind bei allen Loks 180° gegeneinander verdreht eingebaut. Was bedeutet das die Stecker auf der Hauptplatine auch 180° gegeneinander verdreht sein müssen. Nun kreuzt die Firma LGB doch tatsächlich die Kabel aus was bedeutet, dass die Stecker auf der Hauptplatine in die gleiche Richtung schauen müssen. Wenn man nun aber einen LGB Onborddecoder betrachtet, sieht man das die Motoren Stecker um 180° verdreht zueinander stehen, was bedeutet dass die Leitung auf den Decoderprint nochmals ausgekreuz werden müssen. Fazit: weshalb einfach wenn's auch kompliziert geht. Dies habe ich geschrieben, weil auf meinen Fotos die Stecker noch Rücken an Rücken verbaut sind. Diese musste ich dann später als ich den Fehler bemerkt habe um-löten. Herausfinden tut man das wenn man die Lok auf die Schiene stellt unds einen Kurzschluss gibt.
Video vom selfmade Sound folgt noch.
Die Verwendung von Mikrocontrollern in der Modellwelt eröffnet viele Möglichkeiten.
