HiFi Qualität und deren Bedeutung
Verfasst: 07 Feb 2019, 16:26
Hallo zusammen
Zur Zeit stolpert man ja in jeder Modellbahnzeitschrift und in jedem Modellbahnforum über den Begriff "HiFi Qualität". Ein Beispiel: "Die neue Decodergeneration erreicht jetzt HiFi Qualität". Doch was bedeutet das genau und für was steht HiFi überhaupt?
Die Wurzeln des Begriffes HiFi gehen in die 60er Jahre zurück. Zu dieser Zeit waren Magnetband und Schallplatten Standard, von Digitaler Audiowiedergabe wusste dazumal noch niemand etwas. Auch die Tonqualität damaliger "Billiganlagen" liess zu wünschen übrig. Unter diesen Umständen entstand die HiFi Norm. HiFi steht für High Fidelity und ist mit der DIN 45500 Norm in den 60er Jahren spezifiziert worden. Die Norm stellt Mindestanforderungen an das Audioabspielgerät. Dabei wurde vor allem die Frequenzen der abspielbaren Tonhöhen festgelegt.
Um das ganze Verständlich zu erklären, fangen wir beim Menschlichen Gehör an welches Töne bis maximal 16kHz-20kHz hört(je nach Gehör unterschiedlich). Wobei die Bereiche um 2kHz bis 5kHz am besten wahrgenommen werden, da auch die Menschliche Stimme in diesem Bereich liegt.
Um die DIN 45500 zu erfüllen(HiFi Qualität erreichen), reicht es bereits wenn das Abspielgerät den Frequenzbereich von 250Hz bis 6,3kHz abdeckt (dies hat sich bis heute nicht geändert, ausser das DIN 45500 1996 abgeschafft wurde, da längst überholt). Eine Audioanlage mit einer maximalen Tonhöhe von 8kHz würde heutzutage jeder gleich in den Müll schmeissen da das ganze relativ bescheiden und dumpf tönt. Schon vor 20 Jahren erfüllte der Werbegeschenk China Wecker die Tonfrequenzanforderungen der HiFi Norm. Jeder Sounddecoder der letzten 12 Jahre bietet Tonfrequenzen von unter 80Hz bis 20kHz an. Der Zimo MX690 tut es und Massoth bewarb den alten XLS ebenfalls mit HiFi Qualität. Wahrscheinlich hat schon der erste ESU Loksound von 1999 HiFi Qualität erreicht(genaue Daten zum Frequenzbereich konnte ich auf die schnelle nicht finden).
Somit stellt sich die Frage, warum werben die Decoderhersteller mit einem längst überholten Standard aus den 60ern für ihre neuen Produkte? Es dürfte klar sein, das es sich hierbei um eine Marketing Nebelkerze handelt. Da der normaler Verbraucher mit Werten wie 16bit und 44kHz Abtastrate (Die Abtastfrequenz gibt an wie viel mal das Analoge Signal digital abgetastet wird, je höher die Zahl, desto weniger Qualitätsverlust, nicht zu verwechseln mit der Frequenz der Tonhöhe) normalerweise nichts anfangen kann, aber mit einem ominösem Begriff wie "HiFi-Qualität", welcher heute noch fälschlicherweise für hochqualitative Audiowiedergabe verwendet wird, kann er möglicherweise etwas anfangen. Was es genau bedeutet weiss er zwar nicht aber irgendetwas mit hochwertiger Audioabspielung. Und hochwertig ist gut.
Alternative Begriffe für Digitale Audiowiedergabe (genau das macht ein Sounddecoder) mit denen Otto Normalverbraucher etwas anzufangen weiss gibt es wenige. Die nächste breit verständliche Qualitätshürde für die Sounddecoder wäre die "CD Qualität". Die CD Norm verlangt eine 16bit Wiedergabe bei 44,1kHz Abtastfrequenz, welche zur Zeit einzig Zimo mit der MS Decodergeneration welche 16bit à 44,0kHz bietet, so gut wie erreicht wird. Trotzdem schreibt Zimo von HiFi Qualität, weil die CD Norm auch ein Stereo Signal voraussetzt. Stereo bedeutet, dass das Audiosignal zwei Separate Tonspuren für den Linken und Rechten Lautsprecher enthält. Genau dies ergibt bei Sounddecodern wenig Sinn. Da meistens nur ein Lautsprecher in der Lok verbaut ist. Durch den Wegfall der Stereospur wird der Speicherplatzbedarf halbiert. Darum werden auch in Zukunft keine Decoder Stereowiedergabe besitzen und somit nach genauer Definition auch keine CD Qualität erreichen.
Summa Summarum werden wir auch in Zukunft mit dem Werbeversprechen HiFi Qualität berieselt werden, jedoch können wir dies getrost ignorieren, da es absolut nicht aussagekräftig ist.
Gruss Dualcore
Zur Zeit stolpert man ja in jeder Modellbahnzeitschrift und in jedem Modellbahnforum über den Begriff "HiFi Qualität". Ein Beispiel: "Die neue Decodergeneration erreicht jetzt HiFi Qualität". Doch was bedeutet das genau und für was steht HiFi überhaupt?
Die Wurzeln des Begriffes HiFi gehen in die 60er Jahre zurück. Zu dieser Zeit waren Magnetband und Schallplatten Standard, von Digitaler Audiowiedergabe wusste dazumal noch niemand etwas. Auch die Tonqualität damaliger "Billiganlagen" liess zu wünschen übrig. Unter diesen Umständen entstand die HiFi Norm. HiFi steht für High Fidelity und ist mit der DIN 45500 Norm in den 60er Jahren spezifiziert worden. Die Norm stellt Mindestanforderungen an das Audioabspielgerät. Dabei wurde vor allem die Frequenzen der abspielbaren Tonhöhen festgelegt.
Um das ganze Verständlich zu erklären, fangen wir beim Menschlichen Gehör an welches Töne bis maximal 16kHz-20kHz hört(je nach Gehör unterschiedlich). Wobei die Bereiche um 2kHz bis 5kHz am besten wahrgenommen werden, da auch die Menschliche Stimme in diesem Bereich liegt.
Um die DIN 45500 zu erfüllen(HiFi Qualität erreichen), reicht es bereits wenn das Abspielgerät den Frequenzbereich von 250Hz bis 6,3kHz abdeckt (dies hat sich bis heute nicht geändert, ausser das DIN 45500 1996 abgeschafft wurde, da längst überholt). Eine Audioanlage mit einer maximalen Tonhöhe von 8kHz würde heutzutage jeder gleich in den Müll schmeissen da das ganze relativ bescheiden und dumpf tönt. Schon vor 20 Jahren erfüllte der Werbegeschenk China Wecker die Tonfrequenzanforderungen der HiFi Norm. Jeder Sounddecoder der letzten 12 Jahre bietet Tonfrequenzen von unter 80Hz bis 20kHz an. Der Zimo MX690 tut es und Massoth bewarb den alten XLS ebenfalls mit HiFi Qualität. Wahrscheinlich hat schon der erste ESU Loksound von 1999 HiFi Qualität erreicht(genaue Daten zum Frequenzbereich konnte ich auf die schnelle nicht finden).
Somit stellt sich die Frage, warum werben die Decoderhersteller mit einem längst überholten Standard aus den 60ern für ihre neuen Produkte? Es dürfte klar sein, das es sich hierbei um eine Marketing Nebelkerze handelt. Da der normaler Verbraucher mit Werten wie 16bit und 44kHz Abtastrate (Die Abtastfrequenz gibt an wie viel mal das Analoge Signal digital abgetastet wird, je höher die Zahl, desto weniger Qualitätsverlust, nicht zu verwechseln mit der Frequenz der Tonhöhe) normalerweise nichts anfangen kann, aber mit einem ominösem Begriff wie "HiFi-Qualität", welcher heute noch fälschlicherweise für hochqualitative Audiowiedergabe verwendet wird, kann er möglicherweise etwas anfangen. Was es genau bedeutet weiss er zwar nicht aber irgendetwas mit hochwertiger Audioabspielung. Und hochwertig ist gut.
Alternative Begriffe für Digitale Audiowiedergabe (genau das macht ein Sounddecoder) mit denen Otto Normalverbraucher etwas anzufangen weiss gibt es wenige. Die nächste breit verständliche Qualitätshürde für die Sounddecoder wäre die "CD Qualität". Die CD Norm verlangt eine 16bit Wiedergabe bei 44,1kHz Abtastfrequenz, welche zur Zeit einzig Zimo mit der MS Decodergeneration welche 16bit à 44,0kHz bietet, so gut wie erreicht wird. Trotzdem schreibt Zimo von HiFi Qualität, weil die CD Norm auch ein Stereo Signal voraussetzt. Stereo bedeutet, dass das Audiosignal zwei Separate Tonspuren für den Linken und Rechten Lautsprecher enthält. Genau dies ergibt bei Sounddecodern wenig Sinn. Da meistens nur ein Lautsprecher in der Lok verbaut ist. Durch den Wegfall der Stereospur wird der Speicherplatzbedarf halbiert. Darum werden auch in Zukunft keine Decoder Stereowiedergabe besitzen und somit nach genauer Definition auch keine CD Qualität erreichen.
Summa Summarum werden wir auch in Zukunft mit dem Werbeversprechen HiFi Qualität berieselt werden, jedoch können wir dies getrost ignorieren, da es absolut nicht aussagekräftig ist.
Gruss Dualcore