Ausweichstrecke: Zurückfedernde Handweichen oder Polarisierte Weichenherzen?

[luftfisch]

Eine zweigleisige Ausweichstrecke auf einer eingleisigen Bahnlinie:

Bisher lief das ganz simpel mit zwei LGB-Handweichen, die beim Aufschneiden von der Herzseite her zurückfederten. Die Weichen mussten nie gestellt werden, die Züge kreuzten immer links.

Leider machten meine alten LGB-Handweichenantriebe schon letztes Jahr immer wieder Probleme, federn oft nur halb zurück, was den nächsten Zug dann zum Entgleisen brachte. Eine Weiche habe ich noch ersetzt durch eine Piko-Bogenweiche, aber die federt gar nicht zurück sondern schnappt ein, womit das Kreuzen ohne Weichenschalten nicht mehr klappt.

An einer anderen Ausweichstelle habe ich heute noch eine hässliche R1-Weiche, die ich gerne durch eine elegantere R1-R2-Bogenweiche von Heyn-Metallwerkstatt ersetzt hätte. Doch die hat offenbar ein polarisiertes Weichenherz, das beim Aufschneiden von der falschen Seite her einen Kurzschluss verursachen würde.

Wie löst ihr bei euren Anlagen solche Ausweichstrecken ohne immer manuell schalten zu müssen? Handweichantriebe mit besseren Federn ausstatten oder durch Gummibänder ersetzen? Oder doch elektrische Weichenantriebe mit aufwändigen Automatik-Schaltungen?

[Dokadidi]

Sali luftfisch,
wenn ich das richt versteke soll dir weiche immer wieder in ihre Urzustand zurück, das ist einfach.
mache das gehäuse auf entferne das innen leben und ersetze es duch eine zugfeder.
Ein Gummi bringt dir zwar den erfolg, aber nicht lange da er spöde wird.
Du fragst dich sicher wo her so eine feber bekommen, das ist einfach, Kugelschreiberfeder, lassen sich beliebig kürzen und mit zwei kleine kangen kannst du die Augen um legen.

[luftfisch]

An Kugelschreiberfedern hatte ich auch schon gedacht. Aber ich werde es wohl kaum hinkriegen, dass man die Weiche dann noch manuell schalten kann, falls es mal nötig wäre, ins andere Gleis zu fahren um z.B. die Lok ans andere Zugende zu hängen.

Wie sind eure Erfahrungen mit LGB-Handweichenantrieben. Sind die neu auch so unzuverlässig oder verliert Federstahl mit den Jahren die Elastizität?
(Meine Antriebe sind z.T. schon 30 Jahre alt und ich habe keine Neuen zum Vergleich)

[Dualcore]

Hallo zusammen

Was? 30 Jahre und erst jetzt sind die Federn lahm? Meine hatten nicht einmal ein Jahr durchgehalten.
Wir haben dann LGB R3 Weichen ohne Antrieb genommen. Solange immer Züge in der Ausweichung Kreuzen, schneiden die Züge die Weichen problemlos auf. Danach sind beide Weichen wieder gegenseitig gestellt. Allerdings geht das nicht mehr wenn ein Zug ohne zu Kreuzen durchfährt.
Daher haben wir auf 4 Kanal Weichendecoder umgestellt, und stellen nun Manuell.

Es gibt aber auch Weichendecoder mit Reed Eingängen. Dort kann man ein Sensor im Gleis platzieren und sobald dann ein Zug kommt, stellt die Weiche automatisch, so das sie nicht aufgeschnitten wird.
Ist allerdings extrem teuer und wie gut das das dann funktioniert weiss ich nicht.

Gruss Dualcore

[Bicentennial]

Hallo,
grundsätzlich fahre ich auch so, dass ich zurückfedernde Weichenzungen nutze, mit den LGB-Handweichenstellern.
Wichtig ist, dass die Weiche sehr gerade liegt, damit meine ich die Gleislage. Zudem sollte kein Dreck (Steinchen usw.) im "Antrieb" sein, also alles sehr leichtgängig sein. Einen kleinen Tropfen Motoröl auf die Gleitsättel der Weichen zu geben, kann ich jedem nur empfehlen.
All diese Inspektionen bzw. Wartungsarbeiten gehört zur Inbetriebnahme meiner Anlage in jedem Frühjahr ..... und bei Bedarf mal zwischendurch.

Gruß
Blondi

[luftfisch]

Was? 30 Jahre und erst jetzt sind die Federn lahm?

Ich hatte als Kind eine Anlage im Dachgeschoss. Fast alle Weichen elektrifiziert, die Handweichenantriebe lagen 30 Jahre in der Ersatzteilkiste rum. Die alten 3-poligen LGB-Weichenantriebe hatten auch zurückfedernde Weichenzungen und ein paar von denen hab ich jetzt noch (stromlos) in der Anlage, weil sie im Schnitt zuverlässiger federn als die Handweichen.
Seit 2014 steht unsere Anlage jetzt draussen. Meistens nützt es etwas, die Handantriebe zu putzen und zu ölen, aber 2 Wochen später streiken sie wieder. Die Mechanik ist offenbar ziemlich staubanfällig oder eben lahme Federn. Ersatzfedern bekommt man wohl nicht einzeln, oder?

[Dualcore]

Bei mir sind sie sogar auch beim Lagern lahm geworden. Anyway

Ersatzfedern kriegst du wahrscheinlich keine mehr von LGB.
Allerdings gibt es eine Norm für Federn. Und ich gehe stark davon aus, das LGB dazumal Federn nach Norm verbaut hat. Das heisst, du kannst die Länge und die Material dicke Messen und dann entweder selber im Internet nach der Norm suchen. Oder du schickst ein Bild + die Ausgemessenen Daten an eine Firma, welche Federn Herstellt und fragst nach ob die so etwas haben. Die Wissen anhand der von dir Ausgemessenen Masse schon was du benötigst.
Oder du nimmst eine Feder und gehst in den Baumarkt (Coop Bau&Hobby, Jumbo, Hornbach, etc) und suchst nach etwas, das ähnliche oder gleiche Masse hat.

Wichtig ist, das die neue Feder nicht viel stärker oder viel Schwächer als die Originale ist. Ansonsten drückt die Weiche die Wagen aus der Schiene oder bleibt gleich wieder Hängen.

Falls die Ersatzfeder passt, kannst du auch gleich einen ganzen Sack bestellen. Dann hast du für lange Zeit genug.

Gruss Dualcore

[luftfisch]

Leider ist in den Handweichenantrieben gar nichts Norm. Keine Standard-Spiralfeder wie in Kugelschreiber oder Baumarkt. Da kann man also nur neue Weichenantriebe kaufen und mal wieder für 2g Feder 100g Plastik in den Müll werfen.

Anderes Thema: Polarisierte Weichenherzen
Sehe ich das richtig, dass solche Weichen immer richtig gestellt sein müssen und nicht durch Lokräder aufgeschnitten werden dürfen, da es sonst einen Kurzschluss gibt? Also auch keine Möglichkeit, eine Heyn-Bogenweiche mit Metallherzstück wie oben beschrieben als selbst-zurückfedernde Handweiche einzusetzen? (Mir geht es vor allem um Usability. Das Bedienen der Anlage darf nicht so kompliziert werden, dass aus Angst vor Fehlern niemand mehr mitspielen will.)

[Stephan D:]

.....
Sehe ich das richtig, dass solche Weichen immer richtig gestellt sein müssen und nicht durch Lokräder aufgeschnitten werden dürfen, da es sonst einen Kurzschluss gibt?
.....

Ja, das stimmt.

Gruß
Stephan

[Dualcore]

Das geht so nicht.

Mir geht es vor allem um Usability. Das Bedienen der Anlage darf nicht so kompliziert werden, dass aus Angst vor Fehlern niemand mehr mitspielen will.

Ja, das Problem kenne ich. Ich habs jeweils so gelöst, das bei Besuch, mein Bruder oder ich, keinen Zug fährt und dafür alle Weichen stellt. Ist relativ anspruchsvoll aber es funktioniert bei uns im Garten. Da man eigentlich das ganze geschehen problemlos im Überblick hat. Bei dir wird es schon Komplizierter, da die Anlage viel mehr Weichen und Möglichkeiten hat.
Den Gleisplan auf dem Tablet und dann per klick die Weichen stellen vereinfacht das ganze auch wesentlich(Man muss sich nicht die Weichennummer Merken und am Handregler herum tippen). Ich hab das entweder mit der Z21 App oder der Rocrail App + Server realisiert. Mit was es realisiert wird, spielt im Endeffekt keine Rolle, dies können viele Programme.

Gruss Dualcore