Nein, statt dem Fahrgestell kam zuerst eine "Wasserkühlung".
Nachdem nach dem Laufen es beim Abwischen mit einem nassen Papierhandtuch eindeutig Dampf zu sehen war, dachte ich, dass eine Wasserkühlung vielleicht nicht schlecht wäre.
Natürlich nichts überkühlen, also eher nur "angedeutet".
Wir montieren mal einen kleinen zylinderförmigen Wasserbehälter an der Stirnseite des Zylinderkopfes.
Wir haben noch ein Stück Rest des Messingrohres, das blieb übrig, als der neue Tank gebaut wurde.
Einen weggeworfenen Druckluft-Schlagschrauber-Armatur von Groß-Ebi habe ich damals gerettet gehabt (Motto: wir sammeln alles Müll ein...), der wird als Schornstein taugen.
Aber der fällt ins Messingrohr.
Also muss ein Zwischenrohrstück aus Kupfer noch dazwischen.
Ebenfalls ein Gross-Ebi-Restteil.
Aber das Zwischenrohrstück ist um einen halben Millimeter zu dick, also abdrehen:
Nach dem Zusammenlöten des ganzen (Oberteil zwecks Füllen natürlich abnehmbar) wird es mit (fast) schwarzer, hitzebeständiger Farbe lackiert und (kopfüber...) getrocknet:
Und eine Schelle wird gefertigt (und ebenfalls lackiert und zum Trocknen aufgehängt), um den Wassertank zu halten:
Das "bangste" war, den Zylinderkopf anzubohren, um zwei Sackgewinden hineinzubringen (Der Stirnwand ist dick genug).
Den fertigen Zylinder kann ich nämlich nicht mehr wirklich gut einspannen...
Aber mit Hilfe von einem 1,5 mm Zentrierbohrer, einem 1,6 mm Nachbohrer und M2 Gewinde- und Sackgewindebohrer haben wir auch das geschafft.
Der Wassertank wurde an der Befestigungsseite etwas flach abgefeilt, damit er nicht nur in einer tangentiellen Linie anliegt, sondern einen besseren Kontakt zum Zylinder hat.
So ist die Kontaktfläche statt praktisch Null etwa 2 quadratzentimeter groß, denn die Schellenfüße kommen ja auch noch dazu.
Eine Wärmeübertragung findet definitiv statt, denn das Wasser dampft...
So sieht es dann fertig aus:
Ähnelt eher einem Traktor jetzt, aber egal: er läuft!
(Ein Filmchen folgt gleich, ich muss ihn noch noch zurechtschneiden).
Zum Abkühlen und wegpacken bekam er dann Schutzkapseln.
Nachdem nicht nur der Docht, wie bisher, sondern auch der Öler und der Schornstein geschützt werden wollten, hat der Motor gleich ein ganzes Arsenal drauf.
So kann man sehen, dass nicht nur friedliche Gegenstände zum Töten taugen, sondern auch umgekehrt: die mörderischten Sachen können einen friedlichen Zweck erfüllen.
(Ich habe die ganzen Hülsen einmal auf einem Schiessplatz aufgesammelt, mit dem Hintergedanken: Messing, Messingrohr, Messingkapsel... kann noch gut kommen... und so war es.)
Also die Ausrüstung besteht aus einem .38 SIG Auto auf dem Schornstein, einem 9mm Luger auf dem Öler und dem schon bekannten .44 Remington Magnum.
Die Behelfskappen kommen ästhetisch natürlich nicht mal nah an den wunderschönen Tankverschluss heran, aber erfüllen den Zweck; und müssen nur im Stand bzw. im Depot drauf sein, wobei der Tank auch im Betrieb verschossen bleiben muss.
Der Motor sieht im Stand also ziemlich militant aus:
Aber er ist sehr friedlich.
Nach 5-6 Minuten Laufzeit ist er nicht mal zischend Heiß geworden, dafür aber das Wasser sehr warm : )
Film kommt gleich...
LG Zoltan