"Long Tom" - oder das Zirkusgaul im StEAG-Dorfzirkus

[Rene]

Genau so ist es. Jeder der komplette Eigenbauten macht weiß wie aufwendig das ist...ick kann och warten

[Zoltan]

Hallo René,

kompletter Eigenbau ist das nicht, ein Haufen der Teile kann ich selber nicht herstellen, dazu musste ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Aber nun sind die notwendigen Bauteile teils angekommen, also kann ich loslegen.

Das Gestell ist aus Stahl, damit es schwer und stabil ist:

So etwas kann ich in meiner kleinen Werkstatt weder stanzen, noch fräsen, geschweige denn schweißen.

Aber bohren, feilen, Schmirgeln... das geht:

Fortsetzung folgt...

[Zoltan]

So weit, so gut, bohren wir die Gewinden:

Das Gewindebohren ging eine Weile auch ganz gut. Aber ich bin eben an Messing und nicht an Stahl gewöhnt, also habe ich den Gewindebohrer glatt (heißt ganz zackig) eingebrochen:

Es hat eine Weile gedauert, bis ich es wieder herausbekommen habe...

Danach ging es zum Entfetten ins Prilwasser:

Zitronensäurenbad als Finisch:

Und es werde rot:

Wenn man schon mit der ganz offenen Flamme herumfährt, soll wenigstens die Farbe der Feuerwehr gleich mitfahren...

Fortsetzung folgt...

[Zoltan]

Nun können wir das Zylinder angehen, daraus wird es:

So sehen Kühlrippen vom Profi aus:

Die Flammenfressöffnung wird seitlich sein:

Fortsetzung folgt...

[Thomas L.]

Da sieht man den Profi!

Ist das Gestell aus Edelstahl? Ist auf jeden Fall schön lasergeschnitten und mit dem WIG Verfahren geschweißt! Tolle Arbeit!

[Zoltan]

Da sieht man den Profi

Ja, ich hätte das so nebenbei nachmittags nicht so können.

Ist das Gestell aus Edelstahl?

Ja, und der ist daher verdammt hart... musste mit den Diamantfeilen dran. Und die China-HSS-Bohrer mussten auch sich entlarvt geben als Schrott. Ich habe 3 gestumpft und 2 gebrochen, bis ich herausfand, dass sie nix taugen. Zum Glück habe ich noch ein Paar sowjetische Bohrer aus der DDR-Zeit, die haben es dann geschafft.

Tolle Arbeit!

Finde ich auch. Hoffentlich versaue ich es nicht weiter! ☺ Das mit dem Einbrechen des Gewindebohrers war kein Meisterstück...

Ich habe heute einige Stellproben gemacht und die Bohrungen für den Öler sowie die Fixierung in den Zylinder gebohrt. Die Kurbelwelle (Silberstahl) musste auch etwas gekürzt werden, weil ich es nicht in die Kurbellager hineinbekam, ich habe die Kugellager nämlich klugerweise vor der Kurbelwelle ins Gestänge gepresst gehabt... und auf der Zylinderinnenfläche muss ich noch die Ölerbohrung verputzen (ohne die Wand zu zerkratzen). Bilder kommen aber frühestens morgen.

LG Zoltan

[Thomas L.]

Dem Edelstahl rückt man am besten mit TIN beschichteten HSS-Co Bohrern zu Laibe. Und den Bohrer nicht zu schnell laufen lassen und immer schön mit Schneidöl kühlen

[Zoltan]

Dem Edelstahl rückt man am besten mit TIN beschichteten HSS-Co Bohrern zu Laibe. Und den Bohrer nicht zu schnell laufen lassen und immer schön mit Schneidöl kühlen

Genau das habe ich gemacht, Thomas.

Sogar mit echtem Schneidöl statt mit der alten Diesel-Wasser-Pril-Pampe, die ich bisher genutzt habe.

Das heißt, ich dachte, dass ich das mache.

Die goldenen Dinger wurden mir als mit TIN beschichtete HSS-Bohrer verkauft.

Sind aber wohl eher aus Pasta...

Der Breshnew-Bohrer ging aber wie in Butter. Na gut, wie in aus dem Tiefkülfach frisch geholten Butter

Nun geht es weiter mit der Zylinderbearbeitung:

Für Alu taugen die Chinabohrer allemal. Auch für Hart-Alu.

Die Kurbelwelle kommt dran:

Man sieht: man hat sich um 3 mm verrechnet oder vermessen, das wird so nicht hineingehen:

Also wurde kurzerhand (ganz kurzerhand, nur 3 mm) das eine Ende abgesägt.

Nun können die Stellproben folgen... hier von oben:

...und von der Seite:

Schauen wir es auch mit den anderen Schwungrädern an:

Und dann geht es weiter mit dem Zusammenbauen, aber erst morgen oder so... bis dann!

LG Zoltan

[Luegi]

Spannend

[Zoltan]

Hallo Kollegen,

es ist ein wenig weitergegangen.

Die klobige Normalschraube an der Kurbelwelle ist gegen einer Madenschraube (ich nenne sie Wurmschrauben...) getauscht:

Dann wurde das Gewinde für die Halterung ins Zylinder gebohrt:

Dann wurden die Torx-Schrauben für die Befestigung vorbereitet:

Der Öler wurde angebracht, und das Zylinder wurde auf die Halterung geschraubt:

Jetzt fängt es schon langsam an, nach einem Motor auszusehen:

Nur ölen darf man ihn nicht.

Nicht mal mit einem Tropfen vom feinsten Nähmaschinenöl, geschweige "ordentlich" ölen.
Der Ölfilm zwischen Zylinderwand und Kolbenmantel bewirkt nämlich eine zu große Haftreibung
Man könnte evtl. Kerosene oder ganz dünnes Rauchöl probieren, aber nicht mehr als einen Tropfen.

Ich musste das ganze auseinandernehmen und alles ordentlich wieder säubern.
Dann habe ich Graphit genommen, auch das ganz wenig.
Nach einiger Zeit Schwergang hat sich das dann vorerst gut eingependelt.

Wenn die Maschine mal läuft, kann ich mit der Schmierung weiter experimentieren...
Aber das wird erst noch nach einer etwas längeren Zeit wohl möglich sein.

Irgendwann geht es dann weiter.

Bis dann!

LG Zoltan