Luftfisch hat geschrieben:Solche benutzerfreundlichen Funktionen würden Modellbahnen wieder einem breiteren Kundenkreis zugänglich machen. Trotzdem könnte man in jede Lok (genau wie in jedes Handy) einen Mini-SD-Kartenslot einbauen, wo jeder sein eigenes Soundprojekt draufspielen kann, ohne dafür die Lok auseinander schrauben zu müssen...
Das mit der Automatischen nummern Zuweisung existiert schon. Märklin hat das mit MFX und einer MFX fähigen Zentrale. Der Witz daran ist, das nur Märklin solche Decoder und Zentralen Herstellen darf. Esu (welche MFX für Märklin entwickelt haben) haben auch MFX Decoder, selbst die dürfen nicht mal den Decoder MFX nennen. Darum heisst er "M4". Für DCC gibt es das sogenannte Railcom + (Nicht zu verwechseln mit dem normalen genormten Railcom). Dummerweisse hat ESU mit Lenz zusammen Railcom + im geheimen entwickelt und dann alle anderen Hersteller überrascht auch gleich mit Patenten verbarrikadiert. Laut ESU ist alles offen, die anderen Hersteller müssen nur die Decoder von ESU prüfen lassen ne Stange Geld dazulegen und dann geht das auch. Logischerweise wird das boykottiert.
Du siehst, es liegt absolut nicht im Interesse der Industrie, einen gemeinsamen Standard aufzubauen, auf den jeder Zugriff hat, welcher Hersteller übergreifend Funktioniert. Mittlerweile baut fast jeder Hersteller sein eigenes Rückmeldesystem um möglichst inkompatibel zur Konkurrenz zu sein.
Und zum Thema SD Karten slot. Bau mal ein Micro SD Slot auf einen Spur-N Decoder. Auch auf einem H0 Decoder wird es schon problematisch. Kurz gesagt, ist der Spur N Decoder Markt alleine wohl schon grösser als der Spur G Decoder Markt. Vom H0 Markt reden wir hier noch garnicht. Natürlich will kein Hersteller Spur G only Sounds haben. Denn da verdient man kein Geld. Spur G ist für die meisten Decoder Hersteller einen Nebenmarkt oder warum denkst du, bieten gerade mal zwei Hersteller Zentralen mit 12A+ an? Im 1-4A Bereich, welcher für die kleinen Spuren problemlos ausreicht, gibts tausende von Zentralen. Sogar LGB selbst bietet nur noch 5A Zentralen an(aus rechtlichen Gründen) aber für die CS3 gibt es meines Wissens nach kein Steuergerät und welcher Spur G Fahrer will heutzutage ohne Funkhandregler fahren? Das Teil ist wirklich nicht für Spur G entworfen worden.
Ich weiss, Massoth ist so ziemlich die einzige Firma die nur im Spur G Bereich nennenswerte Marktanteile hat, aber du siehst ja selbst, von der Elektronik her ist sogar ein 10 Jahre alter Decoder der Konkurrenz leistungsfähiger. Und Geld verdient Massoth wohl eher mit Zubehör, denn da sind sie Stark. Anders kann ich mir die Minimum Investition Hardwareentwicklung nicht erklären.
Es fehlt also an Geld ebenso an Wille irgendetwas zu erreichen. Zudem müsste man dann wahrscheinlich noch DCC aufgeben und ein eigenes Protokoll entwickeln, welches dann von der Konkurrenz auch angenommen werden muss. Ansonsten steht man alleine auf weitem Flur. Und das ein grosser Konzern so etwas durchdrücken und dabei gleich den ganzen Decoder Markt zerstört, wird wohl kaum im Interesse eines Modelbahners sein. Denn dann, wenn es nur noch ein Produzent gibt, herrscht Stillstand in der Entwicklung. Wieso sollte da auch noch investiert werden, der Kunde muss kaufen oder halt analog Fahren. Friss oder Stirb.
So wies jetzt ist, ists eigentlich gut. Die Lok kann auf die Schiene gestellt werden und hat Nummer 3. Dann muss man halt selbst umprogrammieren (Basic Kenntnisse, kann einem der Händler beibringen)und gut ist. Dies sollte man ja wohl noch erwarten dürfen.
Da finde ich eigentlich den Zimo weg mit den Ladecodes gut. Der Decoder lässt sich extrem konfigurieren, kann man, muss man aber nicht. Man kann aber auch einen vorkonfigurierten Sound kaufen. Welcher perfekt auf das Modell abgestimmt wurde. Dann hat man sehr gute Fahreigenschafen, passender Sound ohne Konfigurierungsaufwand (Die Decoder kann man so vorkonfiguriert beim Händler kaufen, oder auch gleich so einbauen lassen). Wie schon gesagt, bei Bachman einfach den Tender öffnen(vier Schrauben lösen) den Decoder, mit dem passenden Sound und vorkonfiguriert für dieses Modell, in die Genormte Schnittstelle einstecken. Und los gehts. Einfacher gehts ja wohl nicht. Allerdings ist dies weder von Märklin noch von den anderen Herstellern erwünscht.
Da gibts noch viel die Lustigeren Sachen, wie zum Beispiel die LGB/Massoth Panto Elektronik, welche genormte Susi Stecker verwendet, jedoch nicht das genormte Susi Protokoll. Sondern ein Proprietäres LGB/Massoth Protokoll. Somit wird aktiv verhindert das die Fliegenklatschen/Onboard Soundmodule von Decoder fremdes Fabrikates gesteuert werden können. Zum Glück wurde das Protokoll geknackt und so kann auch der MX690 sowie MX696 dieses Protokoll (ESU wahrscheinlich auch, bin mir aber nicht sicher)und damit auch die Pantos sowie die LGB/Massoth Soundmodule ansteuern.
Seit dem Allegra wurde dieses Protokoll begraben und nun heisst das neue Zugbus. Genau das gleiche Spiel wieder. Nur das beim Allegra die ganze Beleuchtung über den Zugbus gesteuert wird. Ein Trauerspiel sondergleichen, dabei hätte man einfach das Susi Protokoll nehmen können. Wären alle glücklich.
Sorry, falls das ein wenig aggressiv Geschrieben ist, aber mich nervt das gewurstel im Elektronik Bereich der Modellbahn extremst.
#Edit: Das mit der Automatischen Nummer Vergabe finde ich eine gute Sache, aber nur wenn das ganze als Pflicht für die DCC Norm aufgenommen wird. So muss das dann jede Zentrale können. Andernfalls droht folgendes Szenario: Auf einem Fahrtag kommen mehrere Leute, leider sind alle Loks auf Nummer 3 weil sie zuhause immer automatische Anmeldung genutzt haben, die Zentrale am Fahrtag dies allerdings nicht unterstützt.
Ein Teil dieses Szenario habe ich schon erlebt. Damals wars allerdings nur eine Lok, welche zwar auch nicht auf Nummer 3 war, aber auf einer anderen Nummer und der Besitzer hatte keine Ahnung welche. Da zuhause die Nummer irrelevant ist, dank automatischer Anmeldung. Ebenso hat der Veranstalter kein Programmiergleis zum auslesen zur Verfügung gestellt(Keinen Stecker und auch keinen Krokodiklemmenkabel). Wer hier nun dem VA die schuld gibt, muss sich fragen, ob man nun nur noch Fahrtage veranstalten darf, wenn man sich elektronisch auskennt und sich für alle fälle gewappnet ist? Anderseits, muss nun der Anwender genau wissen welche Zentrale die Automatische anmeldungstechnik seines Decoders unterstützt und welche nicht? Und falls er die Lok extra auf eine Nummer umprogrammiert, wo ist dann der Vorteil der Automatischen Anmeldung?
Noch ein anderer Fall: Was passiert, wenn jemand Hardware mitbringt, welche die Anmeldeverfahren Stört? Was dann? Woher soll der Bastler wissen welche Produkte die Anmeldeverfahren Stören und welche nicht? Der Kauft seine Elektronischen Bauteile im grossen C und verbaut die dann. Oder noch schlimmer, kauft Hardware von Herstellern, welche noch nicht mal wissen, das es solche Rückmeldeverfahren gibt. Oder auch Uralt Hardware kann das Rückmelde Signal Stören. Fragen über Fragen?
Gruss Dualcore